Am Wochenende mussten die Judoka der DJK Aschaffenburg zum letzten Kampftag in der Landesliga Nord in Eichstätt antreten. Die Frauen der DJK Aschaffenburg konnten vor 14 Tagen schon Landesligameister werden, das wollten ihnen die Männer natürlich gerne nachmachen, insbesondere, da es darum ging, den Titel des Vorjahres zu verteidigen. Die Ausgangssituation war jedoch schwierig. Vor einer Woche waren die Eichstätter in Rötz nicht angetreten, weshalb die Begegnung mit 16:0 gewertet wurde. Aufgrund der nun besseren Unterbewertung nahm Rötz der DJK die Tabellenführung zeitweilig ab. Da man davon ausging, dass Rötz am letzten Kampftag in Fürth gewinnen würde, müsste die DJK mit fünf Punkte mehr in Eichstätt gewinnen als Konkurrent. Aber es sollte noch ganz anders kommen …
Leistungsträger David Zöller (-73 kg) verletzte sich im Abschlusstraining am Freitag und musste gleich den ersten Kampf aufgeben. Auch Marcel Herbert (-73 kg) und Pascal Naubereit (+90 kg) ließen ihre Punkte in Eichstätt, und die Oberbayern führten so schnell mit 3:0. Dann begann jedoch die Zeit der DJK. Niklas Kern punktete im Schwergewicht mit einem Korea-seoi-nage, und die beiden Leichtgewichte Lukas Ühlein (-66 kg, Würgetechnik) und Fabio Pecchia (-66 kg, Sode-tsurikomi-goshi) glichen zum 3:3 aus. Ehsan Falahadpisheh (-90 kg mit einem Konter) und Daniel („Magnetfuß“) Stamm (-81 kg, natürlich mit einer Fußtechnik) holten ebenfalls ihre Punkte zum 5:5 Pausenstand.
Zu diesem Zeitpunkt war man weit weg vom erhofften hohen Sieg. Dann kam jedoch die Nachricht, dass der Tabellendritte Fürth den 1. FC Rötz zuhause mit 11:9 geschlagen hatte. Ein einfacher Sieg in Eichstätt würde nun genügen, um den Titel nach Aschaffenburg zu holen. Mannschaftsführer Sebastian Staudt entschied sich, die Mannschaft noch nicht zu informieren, um den ohnehin großen Druck nicht noch weiter zu erhöhen.
Im zweiten Durchgang konnte Marcel Herbert in der Gewichtsklasse -73 kg bereits nach 30 Sekunden den ersten Punkt für die DJK holen. Pascal Naubereit (+90 kg) ging schnell mit einem Waza-ari in Führung, konnte diesen jedoch leider nicht über die Zeit bringen. Niklas Kern (-90 kg) gewann mit einem Hüftwurf gegen den Eichstätter Grabisch, Lukas Ühlein (-66 kg) konnte mit einem Fußfeger siegen, und Fabio Pecchia (-66 kg) punktete bereits nach 18 Sekunden mit einem Schulterwurf. Einen wichtigen Punkt machte Marco Senfleben mit zweimal Waza-ari in der Gewichtsklasse -90 kg. Vor dem letzten Kampf stand es 10:9 für die Aschaffenburg, als das Geburtstagskind Daniel Stamm auf die Matte ging. Eine schnelle Führung galt es über die Zeit zu bringen, aber der Eichstätter Stefan Grabisch hielt dagegen. Mit einem Soto-maki-komi beendete Daniel Stamm schließlich das Gefecht und erhöhte auf den 11:9 Endstand für die Gäste aus Aschaffenburg.
Als das offizielle Ergebnis aus Fürth bekannt gegeben wurde und nach einigen Telefonaten stand fest: Die DJK Aschaffenburg hat auf Grund der besseren Unterbewertung (+24) den ASV Fürth (+8) in der Tabelle überholt und wird Landesligameister. Eine hauchdünne Entscheidung und Nervenkitzel pur, aber am Ende gewinnt die Aschaffenburg verdient die Meisterschaft 2018 und verteidigt den Titel aus dem letzten Jahr. Zum Saisonabschluss feierten die beiden Mannschaften aus Aschaffenburg und Eichstätt, die sich schon von vielen DJK Bundessportfesten kennen, beim gemeinsamen Grillen die Meisterschaft.
„Die DJK Aschaffenburg hat damit eine tolle Saison 2018 hingelegt: zwei Titel und tolle, publikumswirksame Judo-Events bei den Heimkämpfen“, sagte Abteilungsleiter Detlef Staffa. „Im nächsten Jahr kämpfen wir dann mit beiden Mannschaften in der Bayernliga und wir freuen uns schon darauf!“ (ds)